Wer nach langer Suche die Traumimmobilie gefunden hat, sollte bei der Finanzierung auch die Kaufnebenkosten mitberechnen. Denn die fallen häufig höher aus als gedacht.
Nebenkosten verdienen besondere Aufmerksamkeit
Der Wunsch der Deutschen nach den eigenen vier Wänden ist noch immer ungebrochen und das trotz allmählich steigender Darlehenszinsen. Doch der knappe Immobilienmarkt macht es den Suchenden oft nicht leicht. Ist das Wunschobjekt erst einmal gefunden, sollte es direkt an die Finanzierung des Wohntraums gehen.
Häufig wird dabei nicht genau auf die zu erwartenden Kaufnebenkosten wie Grunderwerbsteuer, Grundbucheintrag, Notargebühren und Maklerprovision geachtet. Diese müssen in der Regel aus Eigenmitteln erbracht werden. Was viele nicht beachten: Diese Posten können sich schnell summieren und nicht selten scheitert daran die Finanzierung und schlussendlich auch der Kauf.
Damit Ihnen dieses Worst-Case-Szenario erspart bleibt, haben wir für Sie eine Übersicht aller wichtigen Kaufnebenkosten zusammengestellt:
Maklergebühr
Wird die Immobilie über einen Makler gekauft, kann in Deutschland eine Maklergebühr von bis zu sieben Prozent des Kaufpreises fällig werden. Dabei teilen sich Verkäufer und Käufer die Kosten. Bei einem Immobilienpreis von 450.000 Euro sind das für die Käufer 3,5 Prozent, also: 15.750 Euro.
Notar und Grundbucheintrag
In der Regel kann man davon ausgehen, dass für die Beurkundung des Kaufvertrages sowie der Eintrag in das Grundbuch durch einen Notar Kosten in Höhe von zwei Prozent des Kaufpreises anfallen. Bei einem Kaufpreis von 450.000 Euro werden demnach 9.000 Euro fällig.
Grunderwerbsteuer
Eines der ersten Dokumente, die die neuen Eigentümer zugeschickt bekommen, ist ein Steuerbescheid des Finanzamtes über den Grunderwerb. Die Steuer unterscheidet sich je nach Bundesland und beträgt zwischen 3,5 und 6,5 Prozent des Kaufpreises. Bei einem Immobilienpreis von 450.000 wären das zwischen 15.750 und 29.250 Euro.
Grundsteuer
Zusätzlich fällt ab jetzt auch die Grundsteuer an. In der Regel erhebt das zuständige Finanzamt diese Steuer pro Quartal.
So halten Sie Ihre Immobilie modern
Diese Kosten fallen im Durschnitt für die Modernisierung des Eigenheims an:
Regelmäßige Ausgaben gleich einplanen
Eine Immobilie bringt neben anfallenden Steuern auch weitere regelmäßige finanzielle Belastungen mit sich. Dazu zählen unter anderem die Rückzahlung des Darlehens sowie die Rücklagen für Reparaturen und Instandhaltung.
Außerdem kommen auch bisher komplett unbekannte Kostenfaktoren auf Sie zu, die vorher Ihr Vermieter übernommen hat. Zum Beispiel: Ihre Immobilie gegen Feuer, Unwetter, Überschwemmungen und Schäden an der Photovoltaikanlage abzusichern. Gleiches gilt auch für aufwendige Sanierungen. Diese sollten Sie nach Möglichkeit finanziell direkt einplanen, um später keine Überraschungen zu erleben.
Kosten für Häuslebauer
Wenn Sie erst ein Grundstück kaufen und später bebauen möchten, sollten Sie die Kosten für das Bodengutachten einkalkulieren. In den meisten Fällen können Sie hier 1.000 bis 2.500 Euro einplanen.
Achtung: Bei einem erst zu erschließenden Grundstück ist mit hohen Investitionen zu rechnen: Anschlüsse zum Strom- und Wassernetz oder Zuwege.
Ist der Hausbau abgeschlossen, folgen in der Regel weitere Posten: Wegepflasterung, Carport oder Garage, Zaunbau, Terrasse und Garten summieren sich leicht. Als Faustformel für die Außenanlage gilt: 15 Prozent des Baupreises. Viele Bauherren unterschätzen gerade diese Kosten oft.
Generell empfehlen wir bei den Anbietern sofern möglich verstärkt auf Preisgarantien zu achten, da die Kosten für Baumaterialien aktuell stark schwanken. Lassen Sie sich verbindliche Zusagen zur Fertigstellung geben, damit Ihr Zeit- und Kostenplan nicht durcheinanderkommt.
Einige Bauherren planen selbst mitanzupacken. Doch wird die handwerkliche Begabung oder die verfügbare Zeit falsch eingeschätzt, kann dies zu weiteren nicht einkalkulierten Kosten führen. Sinnvoller ist es die Kosten vorher grob zu überschlagen und diese zur Gesamtberechnung zu addieren. Sollten Sie es doch ohne zusätzliche Unterstützung schaffen, ist die Freude zum Schluss umso größer.
Bei Immobilienfinanzierung Experten hinzuziehen
Generell sind Immobilienfinanzierungen sehr komplex und sollten auf einem soliden Fundament aufgebaut werden. Falls Sie Fragen zu Ihrer Finanzierung für bestehende oder zukünftige Immobilien haben, wenden Sie sich direkt an uns. Wir helfen Ihnen gerne weiter.
Quellen:
https://www.dvag.de/dvag/wichtig-fuer-sie/finanzen/achtung-nebenkosten-immobilie.html
https://www.badenia.de/ziele-wuensche/renovieren-modernisieren/soforthilfe-damit-ihr-traumhaus-wieder-in-form-kommt